Corinaldo, Monterado, Castel Colonna, Ripe, Brugnetto, Roncitelli und Scapezzano gehören zu den antiken Ländereien von Frattula. Ein erst heute genau definiertes Gebiet auf der linken Talseite des Flusses Cesano, das erstmalig 1115 in einigen Dokumenten urkundlich erwähnt ist. Der etymologische Stamm von Frattula ist das Verb "frangere" (zerbrechen), das in seiner Bedeutung von Dickicht, Abgrund, Bruch uns an ein diskontinuierliches Gebiet, mit Hindernissen durch dichte Vegetation denken lässt. Eine Morphologie, die um das Jahr 1000 sehr wahrscheinlich war, als die Eingriffe des Menschen auf das Gebiet minimal waren. Die Geschichte von Frattula, die moderne Studien in dem Gebiet von Francavilla angesiedelt haben, ist eine einmalige und außergewöhnliche Geschichte, die Geschichte einer "Herrschaft der Armen". Frattula kannte keine Ausbeutung und keine Ungerechtigkeit, die normalerweise die Beziehungen zwischen den Feudalherrn und den Landarbeitern im Mittelalter regelten. Die Mönche von Avellana waren die Herrscher von Frattula. Sie besaßen viele Ländereien, die sie als Schenkung von den Besitzern bekamen, die von den Beutezügen der Barbaren nach dem Fall des Römischen Reiches bedroht wurden. Auf diese Weise erhofften sie, Schutz vom Papst und vom Kaiser zu bekommen. Die Ländereien wurden auf der Grundlage der Bedürfnisse der Bauernfamilie zugewiesen, welche die einzige Empfängerin der Einnahmen und der Produkte blieb und der Zins war symbolisch – ein Pfannkuchen, eine Wurst, ein Laib Brot. Eine authentische, demokratische und gemeinschaftliche Revolution, die sich am Konzept sozialer Gerechtigkeit inspirierte.
Das Gebiet der Terre di Frattula reicht – entlang des Valle del Misa (Misatal) bis zum Valle del Cesano (Cesanotal) – von Scapezzano di Senigallia bis nach Corinaldo. Ein Terrritorium, das sich durch den Schutz der Landwirtschaft auszeichnet und die Grüne Flagge verliehen bekommen hat. Ein Gebiet, das das Kulturerbe bewahrt und valorisiert und sich an einer tiefen und aufrichtigen Kultur der Gastlichkeit inspirierte. Kleine Dörfer mit überraschender Vergangenheit, Orte der Geschichte und Kultur. Unser Country House Naturaverde gestattet Ihnen, in kurzer Zeit diese Orte mit ihrem unveränderten Flair zu erreichen.
Die Hauptattraktion dieses Ortes im Hinterland von Senigallia ist die Treppe mit hundert Stufen, die als "La Piaggia" bekannt ist. Auf halber Höhe der Treppe befindet sich der berühmte Pozzo della Polenta, der Polentabrunnen, um den es eine berühmte Legende gibt. Demnach soll ein Bauer, der vom Aufstieg müde war, eine Rast eingelegt haben. Dabei soll ihm ein Sack mit gelbem Mehl in den Brunnen gefallen sein. So kam es, dass alle Bewohner des Ortes, den ganzen Winter lang mit Polenta versorgt waren. Das Städtchen Corinaldo hat eine Stadtmauer von 912 Meter Länge, die sehr gut erhalten und in ihrer Gesamtheit begehbar ist. Dieser Panoramaspaziergang ist einzigartig. Von großem historischen Interesse sind der Palazzo del Comune (Rathaus), das ehemalige Convento degli Agostiniani (Augustinerkloster), das Teatro Goldoni (Goldoni Theater) sowie das Fremdenverkehrsamt Pro Loco, das in dem ältesten Haus in Corinaldo aus dem 14. Jahrhundert untergebracht ist. Entlang der Stadtmauer befindet sich der Torre dello Scorticatore, der Turm, in dem der Abdecker der Schafe lebte. Von dort hat man schöne Ausblicke auf die gesamte Altstadt, das Umland und den Monte Conero. In die Altstadt gelangt man auch über die Landroni, eine Galerienanlage, die im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Corinaldo ist ferner als Geburtsort der Heiligen Maria Coretti bekannt. Das Geburtshaus, das rund 1 km von der Altstadt entfernt liegt, ist öffentlich zugänglich. Es ist das Ziel religiöser Pilgerfahrten.
Entfernung: 13 km
Castel Colonna ist ein kleiner Ort, der auf einem natürlichen Felsvorsprung liegt. Im Städtchen sehenswert ist der Torre Vittoria Colonna, ein aus Ziegelsteinen gemauerter Bastionsturm mit Zinnen, der im 13. Jahrhundert errichtet wurde und in dem sich ein Grab von 1457 befindet. Das Umland ist stark landwirtschaftlich geprägt. Von hier kann man wunderschöne Panoramablicke auf das Gebiet Croce, auf die Hügel von Montesalvatello und Poggio di Francavilla genießen.
Entfernung: 7,4 km
Monterado entsteht 1267, als der Prior von Fonte Avellana, San Albertino degli Ubaldini, den Bewohnern von Francavilla das Recht einräumte, ein Kastell auf dem Hügel von Monterado zu errichten. Von 1285 bis 1462 war Monterado unter der Gerichtsbarkeit der Malatesta, denen die Della Rovere mit dem herzöglichen Kommissariat folgten, dann war es bis 1631 an das Herzogtum Urbino angeschlossen. Im Jahr 1742 errichteten die Jesuiten des Collegium Germanicum von Rom den "Palazzo di Monterado". Um diesen zu erbauen, musste die gesamte alte Ortschaft abgerissen werden. Heute noch sind die Mauern der Malatesta zu sehen. Im Jahr 1808 wurde Monterado während der napoleonischen Zeit den Herzögen von Leuchtenber zuerkannt und erst 1860 kam es zur Provinz Ancona. An der Seite des Hügels, wo dieser errichtet ist, kann man einen großen Eichen- und Kieferwald bewundern, den Graf Cerasi pflanzen ließ. Sieben Hektar wunderschöne mediterrane Macchia.
Entfernung: 5,3 km
Der Palast wurde auf Wunsch von Guidobaldo II. Della Rovere und Francesco Maria II. errichtet. Geplant von Girolamo Genga in der Mitte des 16. Jahrhunderts weißt er im Thronsaal ein wunderschönes Beispiel einer Kassettendecken aus Holz mit Malerei von Taddeo Zuccari auf.
Entfernung: 8,1 km
Brugnetto am Fluss Misa und seinem Nebenfluss Nevola ist eine kleine Ortschaft, die ihren Namen dem Umstand verdankt, das hier früher ein dichter Wald mit Pflaumenbäumen war. In dem Städtchen kann man die Kirche des Heiligen Erzengels Michael (Chiesa di San Michele Arcangelo) sowie den Palazzo Castracani – Antonelli - Augusti, bekannt als "Villa mit den hundert Fenstern" besichtigen.
Entfernung: 7,9 km
500 Meter über dem Meer, nahe Senigallia, befindet sich Arcevia. Die Geschichte dieses wunderschönen Ortes inmitten der grünen Hügel der Marken hat antike Ursprünge. Die Senonen waren die ersten, die ihn Arcevia nannten – bis 1817 trug er die Bezeichnung Rocca Contrada. Erst in der Folge wurde er Arces Via, befestigter Ort, genannt. Während des Mittelalters war der Ort Schauplatz großer Schlachten zwischen den Guelfen und den Ghibellinen und zwischen den Malatesta und dem Kirchenstaat. Arcevia ist zudem ein Land der Kastelle. Zu den am besten erhaltenen zählt das Castello di Loretello aus rotem Backstein, dessen Gemäuer mit Zugbrücke komplett erhalten geblieben ist. Es gehörte dem Einsiedler von Fonte Avellana, aber im Jahr 1248 ging es in den Besitz von Arcevia über. Von Arcevia aus hat man eine wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Orte.
Entfernung: 37,8 km
Serra de' Conti ist ein malerischer Ort im Hinterland von Senigallia, zwischen dem Tal des Misa und dem Tal des Esino. Das Städtchen erreichte zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert seine Glanzzeit, allerdings gibt es archäologische Zeugnisse, die auf das Vorhandensein von Siedlungskernen in dem Gebiet ab dem 12. Jahrhundert schließen lassen. Als Beweis für den spätmittelalterlichen Ursprung stehen die Außenmauern mit 11 Türmen und die Tore (Porte di Santa Lucia und della Croce). Von besonderem Interesse ist die Chiesa di Santa Maria de Abbatissis, eine Bedediktinerabtei, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet wurde, die Klosteranlage der Heiligen Maria Magdalena (Santa Maria Maddalena), die Kirche des Heiligen Fortunatus, aus den ersten Jahren des 14. Jahrhunderts die Chiesa di Santa Croce.
Entfernung: 27,1 km